Die deutschen und bayerischen Absatzmärkte im Überblick

Bisher exportieren deutsche und bayerische Unternehmen nur in relativ geringem Umfang in aufstrebende Schwellenländer.

Seit 2012 ist der Wert der bayerischen Ausfuhr in einem moderaten Tempo gewachsen, im Jahr 2020 erfolgte ein temporärer, pandemiebedingter Einbruch. Im Jahr 2022 erreichte die bayerische Ausfuhr mit rund 216 Milliarden Euro einen neuen Höchstwert (Abbildung 1). Gleichwohl ist der starke Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren vorrangig auf Preiseffekte zurückzuführen – neben den Inlandspreisen verteuerten sich im Jahr 2022 auch die Exportpreise insbesondere aufgrund der deutlich gestiegenen Energiekosten deutlich. Bei der deutschen Ausfuhr insgesamt ist im Zeitverlauf eine sehr ähnliche Entwicklung zu sehen.

Abbildung 1
Entwicklung der bayerischen Ausfuhr, 2012 bis 2022, in Mrd. Euro

Quelle: Destatis 2023

Die wichtigsten bayerischen Absatzmärkte sind mit großem Abstand die übrigen Länder der Europäischen Union. Rund die Hälfte der bayerischen Ausfuhr geht in die Staatengruppe. Der wichtigste Einzelabsatzmarkt sind hingegen die USA mit einem Anteil von 12 Prozent, gefolgt von Österreich mit 9 Prozent und China mit 8 Prozent (Abbildung 2). Die deutsche Exportwirtschaft insgesamt weist eine ähnliche Absatzstruktur auf: Über die Hälfte der deutschen Ausfuhr geht in andere EU-Mitgliedstaaten, dahinter folgen die USA (10 %) und China (7 %).

Abbildung 2
Anteil der wichtigsten einzelnen Absatzmärkte und der übrigen EU-Länder an der gesamten bayerischen Ausfuhr, 2022, in %

Quelle: Destatis 2023
Länder von oben im Uhrzeigersinn: USA, Österreich, China, Italien, Frankreich, V. Königreich, Polen, übrige EU-Länder

Bisher exportieren deutsche und bayerische Unternehmen damit – mit Ausnahme Chinas – nur in relativ geringem Umfang in aufstrebende Schwellenländer. Dabei entfällt mittlerweile ein vergleichsweiser großer Anteil der globalen Importnachfrage auf dem Weltmarkt auf diese Ländergruppe. 

Dies lässt sich am Beispiel ausgewählter asiatischer und lateinamerikanischer Absatzmärkte veranschaulichen. Es zeigt sich, dass deren Anteil an der globalen Importnachfrage in der Regel um ein Vielfaches höher ist als deren Anteil an der bayerischen Ausfuhr. So importierte etwa Indonesien im Jahr 2021 rund 0,9 Prozent aller auf dem Weltmarkt gehandelten Waren. Gleichzeitig exportierte Bayern lediglich rund 0,2 Prozent seiner Waren in das Land (Abbildung 3).

Abbildung 3
Anteil ausgewählter Schwellenländer an der globalen Importnachfrage 2021 und an der bayerischen Ausfuhr 2022, in %

Quelle: Destatis 2023 und UN Comtrade 2023

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