Fazit

Neue Potenzialmärkte können zu Wachstum und Diversifizierung des Auslandsgeschäfts von bayerischen Unternehmen beitragen.

Bayern hat trotz der eingetrübten außenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen gute Aussichten, auch künftig ein erfolgreicher Industriestandort mit einem starken Exportsektor zu bleiben. Gleichwohl ist das Auslandsgeschäft in vielen traditionell wichtigen Absatzmärkten spürbar schwieriger geworden. 

Die Studie zeigt, dass es jenseits der etablierten Absatzmärkte vielversprechende Alternativen gibt, die derzeit von bayerischen Unternehmen noch relativ wenig erschlossen sind. Diese Potenzialmärkte zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich häufig in einem dynamischen Wachstums- und Aufholprozess befinden, was eine stark steigende Importnachfrage auf diesen Absatzmärkten erwarten lässt.

Die betrachteten asiatischen Potenzialmärkte zeichnen sich in der Regel durch ein hohes Wirtschaftswachstum und stabile politische Rahmenbedingungen aus. Innerhalb der Ländergruppe gibt es zum Teil aber auch deutliche Unterschiede. Einige Länder haben bereits einen hohen Entwicklungsstand und bieten aufgrund von Freihandelsabkommen einen guten Marktzugang. Andere Potenzialmärkte weisen ein noch geringes Wohlstandsniveau oder mangelhafte institutionelle Rahmenbedingungen auf und Unternehmen müssen bei ihrer Erschließung tarifäre und nichttarifäre Handelshemmnisse überwinden.

Im Vergleich dazu erwarten wir für die lateinamerikanischen Potenzialmärkte eine etwas geringere Wachstumsdynamik. Sie zeichnen sich darüber hinaus häufig durch politisch eher unruhigere Rahmenbedingungen und unterdurchschnittlich gute institutionelle Rahmenbedingungen aus. Zu den Pluspunkten gehören das relativ hohe Wohlstandsniveau und der große Reichtum an natürlichen Ressourcen. Im Hinblick auf die außenwirtschaftliche Offenheit gibt es wieder große Unterschiede. Mit einigen lateinamerikanischen Ländern sind umfassende Freihandelsabkommen in Kraft, bei anderen bremsen tarifäre und nichttarifäre Handelshemmnisse den Austausch.

Im Vergleich zu den etablierten bayerischen Absatzmärkten dürfte sich das Auslandsgeschäft in den vorgestellten Potenzialmärkten eher kleinteiliger und schwieriger gestalten. Denn die Volkswirtschaften sind in der Regel kleiner und bieten einen weniger offenen Marktzugang. Zudem herrscht häufig bereits ein intensiver Wettbewerb. Insbesondere China verfügt auf fast allen betrachteten Potenzialmärkten über sehr hohe Marktanteile, in Lateinamerika sind auch US-amerikanische Unternehmen stark vertreten.

Trotz allem dürfte sich für viele bayerische Unternehmen ein Blick auf Länder jenseits der bestehenden Absatzmärkte lohnen: Sowohl die bisher geringen bayerischen bzw. deutschen Marktanteile als auch die überdurchschnittlich hohe Wachstumsdynamik in den Ländern deuten auf ein großes und bisher noch kaum gehobenes Wachstumspotenzial für ihr Auslandsgeschäft hin.

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