Bayern ist ein starker Wirtschafts- und Industriestandort. Ein großer Teil des wirtschaftlichen Erfolgs der bayerischen Unternehmen beruht – heute wie in der Vergangenheit – auf einem erfolgreichen Auslandsgeschäft: Viele Branchen des bayerischen verarbeitenden Gewerbes haben eine Exportquote von weit mehr als 50 Prozent.
In den vergangenen Jahren haben sich die außenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen jedoch spürbar eingetrübt. Das Auslandsgeschäft ist schwieriger geworden. Die Bedeutung des Welthandels stagniert seit Jahren und die Unsicherheit hat deutlich zugenommen. Dafür verantwortlich sind unter anderem geopolitische Entwicklungen wie der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, der wachsende Gegensatz zwischen den USA und China, die häufiger auftretenden Handelskonflikte oder Einzelereignisse wie der Brexit. Auch die Covid-19-Pandemie hat gezeigt, wie störanfällig die globalen Liefer- und Wertschöpfungsketten sein können.
Das Abflauen der Globalisierungsdynamik und die steigende Unsicherheit auf den Weltmärkten stellt das Auslandsgeschäft der bayerischen Unternehmen vor neue Herausforderungen. Über viele Jahre konnten sie sich darauf verlassen, dass die Nachfrage in den wichtigen Auslandsmärkten – dazu gehören insbesondere Europa, die USA und China – beständig zulegte. Doch dies hat sich grundlegend geändert.
Wenn das Geschäftsumfeld in vielen traditionellen bayerischen Auslandsmärkten schwieriger geworden ist – wo liegen dann die künftigen Wachstumsmärkte? An dieser Stelle lohnt sich ein Blick auf die derzeit von bayerischen Unternehmen noch relativ wenig erschlossenen Potenzialmärkte in Asien und Lateinamerika.
Im weltweiten Durchschnitt mag zwar das Wachstum beim Güterhandel in Relation zur Wirtschaftsleistung zum Erliegen gekommen sein. Gleichwohl lässt der wirtschaftliche Aufholprozess einiger Schwellenländer auch langfristig eine stark steigende Importnachfrage auf diesen Absatzmärkten erwarten. Um davon profitieren zu können, müssen Unternehmen diese Märkte frühzeitig als relevante Potenzialmärkte identifizieren.
Wir haben eine Gruppe an besonders vielversprechenden Potenzialmärkten identifiziert. Die Studie richtet den Blick auf insgesamt 13 Wachstumsmärkte in Asien und Lateinamerika und bewertet systematisch die dortigen Absatzpotenziale auf Ebene von einzelnen Produktgruppen sowie deren Attraktivität als Investitionsstandort.
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