Branchenbilder

Metallerzeugnisse

Die Branche heute

Die Herstellung von Metallerzeugnissen gehört zu den industriellen Kernbranchen Deutschlands und ist eine wichtige Zulieferindustrie für zahlreiche andere Wirtschaftszweige des verarbeitenden Gewerbes. Die Branche fertigt Stahl- und Leichtmetallprodukte, Oberflächenveredelungen sowie Metallwaren wie Drähte und Fässer. Die Bruttowertschöpfung wuchs im Zeitraum von 2010 bis 2019 um durchschnittlich 2,4 Prozent p. a. und damit dynamischer als die des gesamten verarbeitenden Gewerbes. Die Branche beschäftigte im Jahr 2019 über 940.000 Erwerbstätige – das war der zweithöchste Wert unter allen Industriebranchen. Im Zeitraum von 2010 bis 2019 nahm die Erwerbstätigkeit spürbar um durchschnittlich 1,1 Prozent p. a. zu.

Die wichtigsten Auslandsmärkte

Die Branche Metallerzeugnisse ist als Vorleistungslieferant stark auf den Binnenmarkt ausgerichtet. Daher wurden nur 34 Prozent der Umsätze im Jahr 2019 im Ausland erzielt, verglichen mit 51 Prozent im verarbeitenden Gewerbe insgesamt. Auch das Wachstum der Auslandsumsätze verlief in der zurückliegenden Dekade unterdurchschnittlich. Rund 59 Prozent der Exporte gingen in die Länder der Europäischen Union. Der wichtigste einzelne ausländische Absatzmarkt war mit einem Anteil von 8 Prozent Frankreich. Die USA, Österreich und Polen folgen mit einem Anteil von jeweils 7 Prozent als fast ebenso wichtige Exportziele. 

Die Wettbewerbssituation

Die Branche Metallerzeugnisse ist mittelständisch geprägt. Fast zwei Drittel aller Unternehmen der Branche sind Kleinstunternehmen mit bis zu neun Beschäftigten sowie einem Umsatz unter 2 Millionen Euro pro Jahr. Über 90 Prozent der Unternehmen sind KMU. Diese Struktur bedingt eine hohe Wettbewerbsintensität und ein häufig ausgeprägtes Abhängigkeitsverhältnis der Metallzulieferer zu ihren in der Regel deutlich größeren Abnehmern. Die größte internationale Konkurrenz der Branche stammt aus dem asiatischen Raum. Vor allem einfache und preisgünstige Metallerzeugnisse stammen mittlerweile häufig aus chinesischer Fertigung.

Die wichtigsten Zukunftstrends

Die Branche Metallerzeugnisse wird zunehmend von der Digitalisierung durchdrungen. Im Branchenvergleich weist die Branche gemessen am Einsatz von digitalen Anwendungen bisher einen mittleren Digitalisierungsgrad auf. Die Bedeutung digitalisierter Prozesse und Produkte nimmt stetig zu. Zum einen ermöglicht der Einsatz von digitalen Modellen die Herstellung bspw. leichterer Stahlkonstruktionen. Das hat Vorteile für nachgelagerte Industrien, da diese von der Material-, Gewichts- und Kostenreduktion profitieren. Zum anderen liefert die Branche Metallerzeugnisse zunehmend „smarte“ Erzeugnisse, in denen etwa Informationen über die Produkte selbst eingebunden sind und die damit kompatibel zu Industrie-4.0-Anwendungen in nachgelagerten Industrien werden.

Die Herstellung von Metallerzeugnissen ist vergleichsweise energieintensiv. Damit spielt auch der Bereich Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. In der Folge investiert die Branche in großem Umfang in Energieeffizienzsteigerungen. In den letzten Jahren stieg die Investitionssumme kräftig an. Ebenfalls relevant für die Nachhaltigkeit von Metallerzeugnissen sind Effizienzsteigerungen im Lebenszyklus der produzierten Geräte wie Heizkörper oder Dampfkessel.

Der dritte wichtige Trend der Branche Metallerzeugnisse betrifft die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Durch die zunehmende Verwendung von „smarten“ Metallerzeugnissen in nachgelagerten Brachen werden hybride Geschäftsmodelle für die Branche wichtiger. Diese kombinieren Produkte mit dazugehörigen Dienstleistungen. So können Käufer*innen vernetzter Produkte bspw. automatisiert vor einer auftretenden Materialermüdung gewarnt werden. Damit kann im Sinne einer „predictive maintenance“ leichter Materialschäden zuvorgekommen und ungeplante Produktionsstopps können verhindert werden. Die wachsende Produktion von fertigen Teilen oder einbaufertigen Baugruppen fördert zudem Entwicklungspartnerschaften zwischen Herstellern von Metallerzeugnissen und Abnehmern.

Die Zukunft der Branche in Zahlen

Die Wertschöpfung der Branche wächst bis 2040 unseren Prognosen zufolge mit durchschnittlich 1,2 Prozent p. a. etwas schneller als die des verarbeitenden Gewerbes insgesamt. Diese Entwicklung spiegelt sich auch darin, dass die Zahl der Erwerbstätigen in der Branche mit -0,3 Prozent p. a. langsamer sinkt als im Durchschnitt des verarbeitenden Gewerbes. Insgesamt bleibt der Anteil der Branche Metallerzeugnisse an der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung und Erwerbstätigkeit bis 2040 in etwa konstant. 

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