Branchenbilder

Elektrische Ausrüstungen

Die Branche heute

Die Branche elektrische Ausrüstungen ist ein wichtiger Zulieferer für andere Industrien. Die Herstellung umfasst eine breite Produktpalette. Zu den wichtigsten Sparten gehören die Herstellung von Elektromotoren, Generatoren und Transformatoren. Auch die Herstellung von Batterien und Akkumulatoren ist Teil der Branche elektrische Ausrüstungen. Eine wichtige Rolle kommt diesen Sparten zu, da sie die Digitalisierung von Produktionsprozessen sowie die Elektrifizierung von Endgütern unterstützen. Zudem fallen die Hersteller von Haushaltsgeräten sowie von elektrischen Drähten und Kabeln in den Wirtschaftszweig. Das Wachstum der Bruttowertschöpfung und das der Beschäftigung in der Branche waren im Zeitraum 2010 bis 2019 mit nur durchschnittlich 0,4 Prozent p. a. relativ gering. Einige Sparten der Branche sind stark konjunkturabhängig. Das führte nach der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/09 zu deutlichen Einbußen in der Produktivität. Seit 2012 waren wieder Produktivitätsfortschritte sichtbar. Allerdings wurde die Branche durch die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung im ersten Halbjahr 2020 aufgrund der COVID-19-Pandemie stark getroffen.

Die wichtigsten Auslandsmärkte

Im Jahr 2019 wurden 52 Prozent des Umsatzes der Branche elektrische Ausrüstungen im Ausland erzielt. Das entsprach in etwa dem Durchschnitt des verarbeitenden Gewerbes insgesamt. Die Branche exportierte aber weniger als solche Branchen, die vorwiegend Konsum- oder Investitionsgüter herstellen. Die wichtigsten Exportmärkte sind die Länder der Europäischen Union, in die 50 Prozent aller Exporte der Branche gingen. Die wichtigsten Einzelabsatzmärkte sind China und die USA mit 11 bzw. 8 Prozent Anteil am gesamten Exportvolumen der Branche.

Die Wettbewerbssituation

Die Branche elektrische Ausrüstungen ist in Deutschland durch mittelständische Unternehmen geprägt, die miteinander in einem intensiven Wettbewerb stehen. Gleichzeitig variiert der Konzentrationsgrad zwischen den Teilsparten. Bei Massenprodukten wie Drähten herrscht intensiver Preiswettbewerb. Bei spezialisierteren Produkten wird der Wettbewerbsdruck durch eine hohe Innovationsdynamik erzeugt. Es werden kontinuierlich technologische Neuerungen in die Erzeugnisse der Branche integriert, was deren Lebenszyklus reduziert.

Die wichtigsten Zukunftstrends

Sowohl auf gesellschaftlicher als auch auf gesamtwirtschaftlicher Ebene gewinnt das Thema Nachhaltigkeit kontinuierlich an Bedeutung. Vor diesem Hintergrund bieten sich den Unternehmen der Branche in verschiedenen Bereichen Chancen. Die Umstellung auf möglichst klimaschonende Technologien geht oft mit einer Elektrifizierung oder elektrischen Kopplung der Sektoren einher. Das zeigt sich etwa im Bereich Mobilität, der zunehmend von Verbrenner- auf Elektromotoren umgestellt wird. Mit dieser Umstellung gewinnt die Herstellung von Batterien und damit die Branche elektrische Ausrüstungen in der Wertschöpfungskette des Kraftwagenbaus stark an Bedeutung. Auch die Nachfrage aus dem Gebäudesektor wächst im Zuge der Umstellung auf klimaneutrale Gebäude. Die Installation „intelligenter“ Stromzähler oder von Ladepunkten für elektrisch betriebene Autos setzt eine moderne elektrische Infrastruktur in Gebäuden voraus, die durch elektrische Ausrüster bereitgestellt wird. Der Energiesektor ist durch die Umstellung auf erneuerbare Energien ein Treiber der Entwicklung der Branche: Die zunehmende Schwankung der Stromproduktion muss durch Energiespeicher abgefangen werden. Der Transport der Energie erfordert zudem den Ausbau des Stromnetzes.

Auch die Digitalisierung stärkt die Nachfrage nach elektrischen Erzeugnissen. So führt etwa die Umstellung der Industrieproduktion auf eine stärker vernetzte Wertschöpfungskette im Rahmen von Industrie 4.0 zu einem erhöhten Bedarf an Ausrüstungen, die diese Vernetzung ermöglichen. Dazu gehören etwa der Ausbau des 5-G-Mobilfunknetzes in Fabriken sowie die Ausrüstung von Fertigungsanlagen mit digitalen Technologien. Letztere bietet die Grundlage der für die Analyse von Produktionsprozessen notwendigen Datengewinnung.

Die Zukunft der Branche in Zahlen

Die Bruttowertschöpfung der Branche elektrische Ausrüstungen wächst bis 2040 etwas stärker als im Zeitraum 2010 bis 2019: Pro Jahr legt die Branche unseren Prognosen zufolge durchschnittlich um 0,8 Prozent zu. Damit wächst ihre Bruttowertschöpfung weiterhin langsamer als die der Gesamtwirtschaft. Die Erwerbstätigenzahlen sinken bis 2040 um durchschnittlich -0,3 Prozent p. a. und damit langsamer als in den übrigen Branchen des verarbeitenden Gewerbes.

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